In Teil 3 dieser Artikelserie habe ich darüber geschrieben, wie ihr euch als Bürgerinitiative am besten sinnvoll vernetzt. WhatsApp, Doodle & Co. sind dabei sinnvolle Werkzeuge für eure interne Organisation.

Heute geht es um die Inhalte eures Internetauftritts. Das Internet ist euer Schaufenster zur Außenwelt. Eine der großen Errungenschaften des Internets ist, dass heutzutage praktisch jeder zum Autor werden kann. Der Internetauftritt ist die Informationsquelle mit welcher ihr alle Bürger erreichen könnt, unabhängig von anderen Plattformen.

Auch wenn Facebook und Google+ sehr beliebt sind und Millionen Nutzer haben, sind noch lange nicht alle Internetnutzer dort vertreten. Eine “klassische” Webseite hingegen ist für jeden Mitbürger erreichbar und benötigt keine Registrierung.

Aus Sicht der Bürgerinitiativen hat ein eigener Internetauftritt noch den großen Vorteil, dass ihr selbst die Inhalte festlegt. Niemand zensiert Inhalte oder schreibt euch die Gestaltung vor. Im Gegensatz zu Facebook & Co. seid ihr in der Gestaltung frei. Es ist euer Schaukasten für Informationen.

Eure Internetseite sollte bereits zu einem frühen Zeitpunkt online sein. Da euch in der Regel kein Budget für Printwerbung zur Verfügung steht, ist das Internet das Kommunikationsmedium eurer Bürgerinitiative.

 

Vertrauen ist unbezahlbar

Als engagierte Mitbürger genießt ihr einen gewissen Vertrauensvorschuss. Euch wird mehr vertraut als jedem Werbeflyer der Glasfaseranbieter. Die Bürger wenden sich mit ihren Fragen an euch – wir wurden sogar nach den entsprechenden Vertragsunterlagen gefragt. Glasfaser und Bürgerinitiative – das war gleichbedeutend.

FTTH ist ein sehr schnelles Thema. Insbesondere während der Projektphase gibt es praktisch jeden Tag neue Informationen. Wichtig ist, die Bürger zeitnah zu informieren. Regelmäßigkeit ist dabei ein wichtiger Faktor.

Bei uns hat sich bewährt, 2x wöchentlich zu posten. In der Mitte der Woche ein aktuelles Thema oder ein Artikel mit Grundlagenwissen (“Warum FTTH?”). Zum Ende der Woche bzw. am Wochenende eine Zusammenfassung der letzten Ereignisse. Dazu gab es den aktuellen Projektstand kombiniert mit einem Aufruf an die Leser weitere Mitbürger von der Sinnhaftigkeit des FTTH-Ausbau zu überzeugen.

Insbesondere in der heißen Projektphase ist es wichtig, eure Seite stets aktuell zu halten. Die Artikel müssen nicht “druckreif” aufgearbeitet oder journalistisch perfekt ausformuliert sein. Die rasche Weitergabe aktueller und wichtiger Informationen hat in dieser wichtigen Phase die höhere Priorität.

Ist ein Artikel online gestellt, muss dieser noch an Reichweite gewinnen. Ein erfolgreicher Weg ist die Verbreitung über Facebook. Die Mitglieder der Bürgerinitiative teilen das Posting dann über den eigenen Facebook Account. Somit lesen es wiederum deren Facebook-Freunde und die Information wird rascher verbreitet. Mehr zum Thema Facebook im nächsten Teil dieser Artikelserie.

 

Copyright – freie Bilddatenbank

Bilder und Videos peppen einen Artikel auf, so dass dieser für den Leser ansprechender ist. Beachtet bei euren Artikeln bitte stets das Copyright. Übernehmt nicht einfach ungefragt Bilder anderer Webseiten. Solltet ihr eigene Bilder verwenden, so achtet darauf, dass die abgebildeten Personen mit der Veröffentlichung einverstanden sind.

Freie Bilddatenbanken sind ein gutes Werkzeug um die Artikel etwas aufzupeppen. Viele der Bilder und Illustrationen sind von sehr hoher Qualität. Oftmals lassen sich die Bilder frei verwenden oder eine einfache Quellenangabe im Text reicht aus.

In diesem Artikel von “Homepage Anleitung” wird noch das Thema Copyright und freie Bilddatenbanken noch weiter vertieft.
(http://homepageanleitung.de/lizenzfreie-bilder/)

 

Impressum und Datenschutz

Eure Bürgerinitiative ist keine Firma. Trotzdem solltet ihr aus formellen Gründen ein Impressum und eine Datenschutzvereinbarung auf eurer Internetseite einbinden.

Bei “Glasfaser für Kerken” haben wir uns entschieden, gemeinsam im Impressum genannt zu werden. Somit stehen alle Mitglieder für die Inhalte der Webseite ein. Ich bin kein Jurist, habe aber bislang folgende Erfahrung gemacht: Es ist schon viel erreicht, wenn man mit gesundem Menschenverstand an die Sache herangeht.

Es gibt auch Tools, die dir bei der Erstellung helfen. “e-recht24.de” ist ein Anbieter für die online Erstellung von Impressum und Datenschutz. Nach Eingabe der relevanten Information kann man die Inhalte für Impressum und Datenschutz per Copy&Paste übernehmen.

 

FAQs

Der FAQ-Bereich (Frequently Asked Questions) eurer Homepage beantwortet Fragen bereits im vorhinein. Dieser Bereich ist einer der wichtigsten, denn er kann euch eine Menge Arbeit abnehmen. Alle Fragen die hier schon kompetent und abschließend beantwortet wurden, braucht ihr nicht individuell zu klären.

Viele Fragen der Bürger drehen sich um die Technik und Tarif: Was ist FTTH? Was ist der Unterschied zu Kupfer? Was bedeutet symmetrisch? Welche Bandbreiten sind möglich? Kann ich mein Telefon weiter benutzen? Kann ich meine Fritz!BOX anschließen? Wie hoch ist der Aufpreis zu meinem aktuellen Tarif?

Daneben gibt es Fragen zu den regionalen Projektgebieten: Wo ist FTTH später verfügbar? Wo wird die Verteilung aufgestellt? Ist die XYZ-Straße mit im Versorgungsgebiet? Kann ich auch angeschlossen werden, wenn ich außerhalb des geplanten Gebietes wohne?

In der Regel haben auch die FTTH-Anbieter separate FAQs zur eigenen Technik und zu den angebotenen Tarifen. Diese FAQs solltet ihr auf eurer Webseite zusätzlich verlinken.

 

Über uns

Eure Bürgerinitiative braucht auch ein Gesicht bzw. mehrere Gesichter. Auf der “Über uns”-Seite kann sich der Leser ein Bild von den engagierten Mitgliedern machen.

Eine kurze Vorstellungsseite, damit sich die Mitbürger ein Bild von eurer Bürgerinitiative machen können, hat sich bewährt. Folgende Elemente bieten sich dafür an:

  • Gruppenfoto
  • Einzelstatement mit Begründung “pro FTTH”
  • aktuelle Internetanbindung und Internetprovider

 

Kontaktmöglichkeiten

Ihr seid der Ansprechpartner für alle Fragen der Bürger rund um das Thema “FTTH”. Schreibt euch das Thema auf die eigene Fahne und lasst es euch nicht aus der Hand nehmen. Nehmt jede Frage ernst und kümmert euch um deren Beantwortung. Es besteht auch heutzutage noch immer viel Klärungsbedarf bei “Otto Normalverbraucher”.

Aber nicht jedes BI-Mitglied muss jede eingehende Frage beantworten, das wäre zudem kontraproduktiv. Klärt die Zuständigkeiten intern und teilt euch auf. Es muss klar sein, wer die Fragen beantwortet, um doppelte Arbeit zu vermeiden. Als Kontaktmöglichkeiten bieten sich zwei Wege an: Die eine Möglichkeit ist ein Kontaktformular auf der Webseite und die zweite besteht aus einer Mailadresse mit Verteilung an die entsprechenden BI-Mitglieder.

Bei “Glasfaser für Kerken” gab es noch eine zusätzliche Mailadresse. Diese war bestimmt für Fragen, welche nicht in den FAQs beantwortet wurden. Hier haben sich drei technikaffine Mitglieder abgestimmt, die in der Regel technischen Fragen zu beantworten.

 

Webspace, WordPress & Domains

Für den Betrieb eurer Internetpräsenz benötigt ihr noch einen Webhoster. Der Markt ist groß und die Angebote vielfältig. Neben dem eigentlichen Webspace zählen i. d. R. auch eine gewisse Zahl Mailadressen und Verteilergruppen zum Paket. Ebenso wie mindestens eine “.de”-Domain im Preis in der Regel inbegriffen ist.

Als Basis für die Internetseite bietet sich WordPress als technische Plattform an. Diese ursprünglich zum Aufbau von Blogs konzipierte Software hat inzwischen einen enormen Funktionsumfang. Für Projekte wie unsere Bürgerinitiativen bieten sie die idealen Voraussetzungen.

Bei einer Bürgerinitiative engagiert sich fast “zwangsläufig” mindestens ein stark technikaffines Mitglied. Dieses übernimmt sicher gerne die Aufgabe der Einrichtung und des Betriebs der Webseite. Autoren für Inhalt können später mehrere Mitglieder sein, dann verteilt sich die Arbeit besser.

Plugins zum Teilen der Artikel auf den verschiedenen Plattformen wie z. B. Facebook sorgen für die Verbreitung der Artikel in den sozialen Medien. Hier auf der Seite wurde dies ebenfalls entsprechend umgesetzt.

Die Kommentarfunktion auf der Webseite sorgt auch dort für Interaktion. Allerdings ist dafür Facebook eher das Medium der Wahl dafür. Mehr dazu im nächsten Teil dieser Artikelreihe “Facebook – wichtig, aber nicht alles“.

Das Auftreten der verschiedenen Bürgerinitiativen ist genauso bunt wie das restliche Internet. Es gibt keine Vorgaben für den Aufbau der Webseite. Eine klare Struktur hat sich allerdings bewährt und dient der Lesbarkeit.

 

Fazit

Der Internetauftritt ist das Schaufenster und die Plattform eurer Bürgerinitiative. Die Darstellung und die Inhalte bestimmt ausschließlich ihr selbst – unabhängig von Facebook und Google+. Mit regelmäßigen Beiträgen berichtet ihr über den Fortschritt eures Projektes.

Die Technik für den Internetauftritt muss nicht teuer sein. Es gibt viele kostengünstige Angebote mit passendem Funktionsumfang. WordPress bietet sich als technische Basis an. Um Inhalte ansprechend zu gestalten bedient euch Bildern von freien Bilddatenbanken.

Ein ordentlicher Internetauftritt trägt zum Erfolg des Projektes bei. Die Artikel lassen sich mit einem einzigen Klick über die sozialen Netze teilen. Das erhöht die Reichweite und ihr erreicht eine größere Zielgruppe.

Im nächsten Teil dieser Artikelserie geht es um Facebook. Dort steht neben der Information vor allem der Meinungsaustausch mit euren Mitbürgern im Vordergrund. Aber auch der Umgang mit Trollen, die der Facebook Gruppe den Alltag schwer machen können.

Artikel jetzt Teilen

Teile diesen Artikel auf Facebook

Praktisches Beispiel aus dem Artikel direkt hier umgesetzt.
Durch das Teilen in den sozialen Medien erhöht sich die Reichtweite des Artikel deutlich.

Vielen Dank für Deine Unterstützung.

Artikel jetzt Teilen